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25 Jahre Glasstrasse

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25 Geschichten rund um das Thema Glas im Oberpfälzer Wald und im Bayerischen Wald

16 EIN GLÄSERNER

16 EIN GLÄSERNER ZAUBERWALD Bis zu acht Meter ragen bei Regen im Bayerischen Wald mehr als zwei Dutzend grün, braun und blau schimmernde Tannen, Fichten, Buchen, Kiefern und Espen in die Höhe. Diese Stämme hat nicht die Natur, sondern Menschenhand geschaffen: Die Bäume in diesem Wald in Niederbayern sind aus feinstem Quarzglas. Karin und Reinhard Schmid im Café Venus Der „Gläserne Wald“ ist eine Reminiszenz an die Geschichte der Region – der Bayerische Wald trägt aufgrund seiner „gläsernen“ Historie den Beinamen „Gläserner Wald“ — und an die früheren Herren der Burg Weißenstein: Sie waren wohl die ersten Glashüttenherren der Gegend. 15 EIN GLÄSERNES TIERREICH, AUS DER FLAMME GEBOREN Der Initiator und Ideengeber des Projekts, Charly Rödl, und der Glaskünstler Rudolf Schmid setzten sich intensiv künstlerisch mit dem Thema Gläserner Wald auseinander. Entstanden ist dabei ein einzigartiges Kunstwerk, eine „Open-Air-Galerie“ für alle Sinne: ein glitzernder, funkelnder, transparenter Wald. Der bekannte Glaskünstler Rudolf Schmid hat sich in Viechtach mit der einzigartigen „Gläsernen Scheune“ einen Namen gemacht. Glastiere aus Drachselsried - aus der Flamme geboren Elefanten, Giraffen und Kamele, Eisbären und Pinguin, aber auch Igel, Eichhörnchen, Hasen und mächtige Hirsche: Das Tierreich von Andreas und Eva Fuchs in Drachselsried im Bayerischen Wald würde jeden Zoobesucher zum Staunen bringen. Doch die Tiere, die Besucher in der Tierwelt des gebürtigen Thüringers begeistern, sind aus Glas. Der gelernte Glasbläser sowie Glasgestalter und seine Frau, ebenfalls eine professionelle Glasmacherin, faszinieren heute Gäste aus aller Welt an der Glasstraße mit ihren tierischen Kunstwerken. Bereits nach seiner Ausbildung in Neuhaus am Rennweg in Thüringen begann Andreas Fuchs sich auf Tiere aus Glas zu spezialisieren. Er führt das auch darauf zurück, dass er ein „Waldmensch“ sei: „Ich bin in der Natur, im Wald aufgewachsen und Waldtiere aus der Heimat sind meine Lieblings-Kunstwerke“, sagt er. Die Inspiration für seine Glastiere findet er in Dokumentationen, Filmen, Tierparks, in der Natur selbst, in Büchern und immer wieder auch in Gesprächen mit Kunden, wie er deutlich macht. Dabei hat er im Laufe der vergangenen zwei Jahrzehnte im Bayerischen Wald vor allem eins festgestellt: „Stilisierte Formen haben sich nicht so verkaufen lassen trotz Anerkennung von Fachleuten“, berichtet er. Deshalb konzentriert er sich gemeinsam mit seiner Frau Eva, die in Siebenbürgen geboren und aufgewachsen ist, auf eine möglichst naturgetreue Darstellung. „Zudem versuche ich, viel Bewegung in die Figur zu bringen – das ist mein Erfolg“, sagt Andreas Fuchs. Vor Ort in der „Gläsernen Tierwelt Fuchs“ erleben Besucher, wie die Glastiere aus der Flamme geboren werden. Die Tiere entstehen aus farbigen Glasstäben, die vorher in einer Glashütte in Murano gezogen wurden. In einer Flamme von über 2.000 Grad Celsius wird das Glas geschmolzen. „So werden aus dem spröden Glasstab Glastiere mit weichen Formen“, erzählt der Glaskünstler. Seit 2003 ist er in Drachselsried zu Hause und knüpft dort an eine lange Glasbläser-Familientradition an, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. www.glaeserne-tierwelt.de www.drachselsried.de 16 | 25 JAHRE GLASSTRASSE ®Fuchs, Drachselsried Auf rund 2.000 Quadratmetern erheben sich über 30 Glasbäume aus acht Millimeter dickem grün, braun oder blau schimmernden Glas in unterschiedlicher Gestalt. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 2000 begeistert die farbenprächtige Attraktion jedes Jahr tausende Besucher, die bei ihrem Spaziergang durch die einmalige „Open-Air-Glaswelt“ ins Schwärmen geraten. Als besonderes Erlebnis gilt es, die gläsernen Baumriesen bei Nacht zu bestaunen. In den Boden eingelassene Lämpchen verbreiten mit ihrem Licht eine magische Atmosphäre. Die Symbiose aus Glas und Licht lässt den Gläsernen Wald dann zu einem wahren Zauberwald werden. Auch bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sorgt das sich im Glas brechende Licht für beeindruckende Effekte. Besonders zauberhaft ist der Gläserne Wald auch im Winter, wenn er von einer dünnen Frostschicht überzogen ist. Die Initiatoren sind sicher: Wer das gläserne Schauspiel einmal gesehen hat, wird sich immer wieder staunend daran erinnern. www.regen.de Gläserne Bäume im Bayerischen Wald © Tourismusverband Ostbayern © Fritz Wenzl

17 JOSKA KRISTALL: TROPHÄEN FÜR DIE BESTEN DER WELT Gefertigt werden die Unikate in einer der modernsten Schmelzanlagen Europas am Hauptsitz in Bodenmais. Die rund 200 Mitarbeiter verarbeiten hier Tag für Tag etwa eine Tonne Glas. Familie Kagerbauer: ... für die Besten der Welt Ob Weltmeister, Spitzenpolitiker oder Superstars: Wo die ganz großen Siege gefeiert werden, steht sehr oft ein Glaspokal aus Ostbayern mit auf dem Treppchen. Filmstars und Politiker wie Arnold Schwarzenegger, seine Heiligkeit der Dalai Lama, Komiker und Moderatoren wie Hape Kerkeling, die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel, Musiker wie Andreas Gabalier, Formel 1-Fahrer Sebastian Vettel und der Basketballstar Dirk Nowitzki – sie alle haben eins gemeinsam: Sie besitzen einen gläsernen Pokal aus dem Bayerischen Wald als Erinnerung an einen ganz großen Sieg oder eine unvergessliche Ehrung. Wenn die Besten gefeiert werden, ob in der Formel 1, bei der Ski-Weltmeisterschaft oder einem ATP-Tennisturnier, stehen sehr oft die Glaspokale von Josef Kagerbauer aus Bodenmais ganz oben mit auf dem Siegertreppchen. Gegründet wurde Joska Kristall Ende 1960 von Josef Kagerbauer senior als Ein-Mann-Betrieb in der Arberseestraße in Bodenmais. Aus den Anfangskürzeln des Namens des Gründers ergibt sich der Unternehmensname JOSKA. Heute ist das Unternehmen Weltmarktführer für Kristallpokale und Pokale aus Glas. So gehören der Women‘s World Award, die FIS Weltcup Kristallkugel, die Vier-Schanzen-Tournee Pokale, die Pokale des Sportpreises des Bayerischen Ministerpräsidenten, der Steiger Award des Arnold Sports Festivals und viele mehr zu den Produkten. Die Ideen für diese einzigartigen Produkte erarbeitet Josef Kagerbauer selbst, mit der Hilfe eines Teams aus Grafikern und Technikern. Dabei muss jeder Pokal dem Anlass seiner Verleihung entsprechend gestaltet sein. Je nach Ausführung kosten die in Handarbeit geschliffenen Pokale zwischen 10 und 10.000 Euro. Glas-Erlebniswelt in Bodenmais Bilder: © Tourismusverband Ostbayern Die Idee zur Fertigung von Glaspokalen hatte Josef Kagerbauer vor etwa 40 Jahren. „Wir wollten die Sieger der örtlichen Skirennen mit einem Produkt aus der Region ehren“, erinnerte er sich einmal. Der große Durchbruch gelang, als in der traditionsreichen Glashütte eine Technik entwickelt wurde, mit der die Logos der Sponsoren exakt in die Glaspokale eingraviert werden konnten. Wie das genau funktioniert, ist noch heute streng geheim. Alle anderen Bereiche der Pokalproduktion können Schaulustige allerdings in der über 70.000 Quadratmeter großen Joska-Erlebniswelt in Bodenmais live erleben. Das „märchenhafte Erlebnisreich“ rund um das Thema Glas zählt jährlich bis zu etwa eine Million Besucher. Diese können dort den Glaskünstlern bei ihrem Handwerk über die Schulter schauen. In der Glashütte können Gäste sich selbst als Glasbläser versuchen. Keine Sorge: Ein Glasmachermeister hilft beim Blasen der eigenen Glaskugel. Eine Attraktion für die ganze Familie Das „Joska Glasparadies“ ist heute ein Eventzentrum für die ganze Familie mit Veranstaltungen wie der Edelstein-Schatzsuche, speziellen Kinderlandtagen oder der Mopedausstellung und dem SuperCar-Weekend. Das große Kinderland mit Abenteuerspielplatz bietet für die Kleinen und nicht mehr ganz so Kleinen viele Attraktionen wie einen eigenen Klettergarten oder eine Riesenrutsche. www.joska.com www.bodenmais.de 18 „SOUNDS LIKE ZWIESEL“: 150 JAHRE KLANGVOLLES KRISTALLGLAS AUS ZWIESEL Sterneköche, Gastronomen und Genießer wissen: Wer mit einem Glas aus Zwiesel anstößt, hört, wie unverwechselbar wahre Gastfreundschaft klingt. Im Jahr 1872 gründete der Händler und Unternehmer Anton Müller die Tafelglashütte Annathal. Er legte damit den Grundstein für die heutige Zwiesel Kristallglas AG. Als Weltmarktführer exklusiver Kristallglas-Serien für die gehobene Gastronomie und Hotellerie hat das Unternehmen aktuell Vertriebsgesellschaften in China, Indien, Japan und Spanien sowie eine Beteiligung in den USA. Derzeit sind etwa 500 Mitarbeiter weltweit beschäftigt. Seit 2005 firmiert das Unternehmen unter dem Namen Zwiesel Kristallglas AG. Viele Preise für Qualität und Design belegen den hohen Anspruch der Zwieseler Glasmacher. Zuletzt wurde das Unternehmen 2022 als „Weltmarktführer Champion“ im Segment „Kristallglas für gehobene Hotellerie und Gastronomie“ gekürt. „Wir gestalten Zukunft“, sagt Eigentümer Professor Dr. Andreas Buske mit einem Blick auf die strategische Ausrichtung des Unternehmens. 2022 feiert das Kristallglas aus Zwiesel seinen 150. Geburtstag. Für das Unternehmen symbolisiert das Jubiläum auch einen Aufbruch in eine neue Ära, den die Verantwortlichen von langer Hand vorbereiten. Die neue Dachmarke „Zwiesel Glas“ gibt der langen Geschichte im Glashandwerk, Tradition und Leidenschaft eine neue selbstbewusste Gestalt. Der hohe Qualitätsstandard lässt sich tatsächlich hören: „Wer mit einem Zwiesel Glas anstößt, hört, wie unverwechselbar wahre Gastfreundschaft klingt“, sagt Professor Buske. „Denn 25 JAHRE GLASSTRASSE | 17