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25 Jahre Glasstrasse

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25 Geschichten rund um das Thema Glas im Oberpfälzer Wald und im Bayerischen Wald

Exklusive

Exklusive Kristallgläser aus Zwiesel in alle Welt Bild: © Zwiesel Kristallglas Einmal nur, so ist es nachzulesen, drohte die Pyramide etwas aus der Form zu geraten. Rund 2.500 Gläser mussten wieder herausgenommen und neu aufgetürmt werden. Nachdem der letzte Weinkelch an der Spitze platziert worden war, hob ein Kran die speziell angefertigte Schutzverglasung ein. Eine filigrane Stahlkonstruktion trägt die fast fünf Tonnen schweren Glasplatten. Damit die gestapelten Gläser nicht verdrecken oder beschlagen, erhielt die gläserne Pyramide eine permanente Luftentfeuchtung und eine Anlage zur Entstaubung. www.zwiesel-glas.com www.zwiesel.de 19 GLASFACHSCHULE ZWIESEL: AUSBILDUNG FÜR EINE GLÄSERNE ZUKUNFT unsere Hingabe, Qualität und Geschichte finden im Klang eines jeden Zwiesel Glases ihre akustische Essenz.“ Das versinnbildlicht auch das Motto der Kampagne im Jubiläumsjahr: „Sounds like Zwiesel“. Bei jedem Anstoßen stehe dieser Klang für noch so viel mehr, betont das Unternehmen: die Besonderheit des Moments, das Zusammenkommen an einem Tisch, Freude, die gemeinsam geteilt wird, und für Menschlichkeit, die verbindet. Ein Weltrekord aus Glas: Die höchste Kristallglas-Pyramide der Welt Sie ist heute ein Wahrzeichen der Glasstadt Zwiesel: die mit acht Metern höchste Kristallglas-Pyramide der Welt. Erschaffen haben die vierseitige mehr als elf Tonnen schwere Pyramide im Jahr 2007 25 Mitarbeiter und Auszubildende der Zwiesel Kristallglas AG. Exakt 93.665 Weißweinkelche stehen auf 65 Ebenen übereinander – völlig ohne Klebstoff oder sonstige Hilfsmittel. Die Mitarbeiter arbeiteten von Gerüsten aus und waren teilweise wie Bergsteiger gesichert. Fotos: © Glasfachschule Zwiesel Höchste Kristallglaspyramide der Welt Bilder: © Tourismusverband Ostbayern, Stephan Moder Glasfachschule Zwiesel: Bedeutendes Bildungszentrum für Glas Seit fast 120 Jahren bereitet die Ausbildungsstätte im Bayerischen Wald das Fundament für die Glasentwicklung. „Nimm 60 Teile Sand, 180 Teile Asche aus Meerespflanzen, 5 Teile Kreide — und du erhältst Glas.“ Dieses Rezept ist über 2.700 Jahre alt und wurde in der Keilschrift-Bibliothek des assyrischen Königs Ashurbanipal gefunden. Entdeckt wurde die Glasherstellung vermutlich schon vor mehr als 7.000 Jahren durch Zufall. Noch immer aber hat der transparente Werkstoff nur einen Bruchteil seiner Geheimnisse und Möglichkeiten preisgegeben. Die Glasfachschule in Zwiesel zählt zu den bedeutensten Bildungszentren für Glas weltweit. Hier, mitten im Bayerischen Wald, führen Glasexperten aus Handwerk, Design und Technik 18 | 25 JAHRE GLASSTRASSE

seit über 115 Jahren junge Menschen zu handwerklicher Präzision, gestalterischer Sicherheit in Form und Farbe und zu technischem Knowhow. Namhafte Größen der Glasindustrie, des Glasdesigns und aus der glastechnischen Forschung haben in den Lehrsälen des Zwieseler Bildungszentrums die Schulbank gedrückt. Dozenten offenbaren den etwa 280 Studierenden die bisher bekannten Geheimnisse des Glases und stellen so nicht selten Weichen für die künftige Glasentwicklung. „Die Glastradition ist hier urkundlich seit 1305 nachgewiesen und bis in unsere moderne Zeit ein wichtiger Impuls für die Glasindustrie, das Glashandwerk und die Glaskunst geblieben“, sagt Schulleiter Gunther Fruth. 1904 wurde mit dem Start der Schule für die Region ein Meilenstein gesetzt. Die Stadt Zwiesel selbst gab den Anstoß zur Gründung der „Fachschule für die Glasindustrie“. Heute ist die Glasfachschule in Zwiesel eine der modernsten und vielseitigsten Bildungsstätten ihrer Art in Europa. Vom kunsthandwerklichen Studioglasmacher, dem breiten Spektrum der Glasveredelung mit Malen, Schleifen und Gravieren, der Glasbläserei mit technischen Apparaten oder gestalteten Freiformen, dem technisch orientierten Feinoptiker für die Entwicklung von Scannern oder Ferngläsern bis zum Produktdesigner für die Gestaltung des Glases von morgen umfassen die dortigen Ausbildungsmöglichkeiten ein reichhaltiges Spektrum. Als Besonderheit dieses „Bildungshotspots für Glas“ gilt die Lehrund Versuchsglashütte, die neben der Ausbildung und Forschung auch als Produktionsstätte für die Manufaktur der „Firma Glasfachschule Zwiesel“ wirkt und dabei in höchster Handwerkskunst gefertigte Glasobjekte für Galerien und Sammler herstellt. In der Fachschule für Glashüttentechnik, Optik und Glasgestaltung – dem einzigen glasspezifischen Weiterbildungsweg seiner Art im gesamten deutschsprachigen Raum – vertiefen auch Gastschüler aus der ganzen Welt die Theorie und die Praxis der unendlichen Glasvielfalt. https://glasfachschule-zwiesel.de www.zwiesel.de 20 FRAUENAU: DAS „GLÄSERNE HERZ“ DES BAYERWALDS Frauenau ist „Gläsernes Herz“ des Bayerischen Waldes und der jahrhundertealten Kultur des Glases in der Region zugleich. Dieses Erbe neu befruchten und die zukunftsfähigen Potenziale der Glastradition zu erkennen und zu nutzen: das sind Ziel und Auftrag des Glasmuseums Frauenau und der einzigartigen Gläsernen Gärten. Auf rund 1.100 Quadratmetern entwickelten Kulturwissenschaftler von 1999 bis 2005 eine vielschichtige, szenische Dauerausstellung, untergebracht in einem architektonisch bewegten Rundbau. Das neue Museum sieht sein Anliegen nicht nur in der Präsentation seiner Sammlung von Gläsern aus zwei Jahrtausenden – aus den Glasregionen des Bayerischen Waldes, Europas und der Welt. Eröffnet wurde das neue Glasmuseum am 10. Juni 2005 und anschließend vielfach gewürdigt: unter anderem mit der Auszeichnung mit dem Glasstraßenpreis und der Nominierung für den Bayerischen Museumspreis. Spektakulär: „Die Gläsernen Gärten“ Wie riesengroße Seifenblasen prangen heute 126 durchsichtige Rundkolben an der Fassade des Glasmuseums in Frauenau. Nur ein paar Meter daneben liegt ein überdimensioniertes Herz wie zufällig im Gras – blutrot und aus dünnem Flachglas 25 JAHRE GLASSTRASSE | 19