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#echtwohlig - Das Magazin für das Bayerische Golf- und Thermenland

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Noch vor einem halben Jahr war unvorstellbar, was wir in diesem Frühling 2020 erleben: Das Coronavirus verändert alles, was unser Leben bereichert hat und uns selbstverständlich erschien. Grenzen sind geschlossen, Feste und Veranstaltungen für die nächsten Monate abgesagt, unsere Bewegungsfreiheit erheblich eingeschränkt, viele bangen um ihre Existenz. Unsere heilsamen niederbayerischen Thermalbäder sind bis auf Weiteres geschlossen. Wir haben uns dennoch entschlossen, diese dritte Ausgabe von #ECHT WOHLIG zu machen. Als ein Hoffnungszeichen in beschränkten Zeiten. Wir leben in einer so wunderbaren Region, geprägt von herrlicher Landschaft, viel Kultur und Kulinarik und mit so vielen spannenden Menschen und Geschichten.

#echtwohlig & besonders begehbar Zwei Damen und ihr Hund blicken um 1900 in den Donaudurchbruch bei Kelheim. ©Stadtarchiv Kelheim, Bildarchiv/Fotosammlung Gehen in der Landschaft Das ist eine Definition von Wandern. Für den Träger eines digitalen Schrittzählers ist so eine Wanderung ein kleines Feuerwerk. Wo der geübte Wanderer recht lässig ans Werk geht, ist für den Schrittzähler zuerst das täglich empfohlene 10.000 Schritt-Ziel entscheidend. Was dann kommt ist für ihn die Kür und gibt Extrapunkte. Und - oho! - erstaunlich, die 10.000 Schritt-Marke ist im Wandermodus schon nach einer guten Stunde erreicht. Da entspannt sich der Schrittzähler plötzlich und entdeckt das Gehen in der Landschaft. Er stellt seinen Leistungsdruck, der ihm gewöhnlich schon ein ziemlich schwerer Rucksack ist, einfach neben dem nächsten Abfalleimer ab. Und schon stellen sich wunderbare Effekte ein. Denn Wandern ist das „zweckfreie” Gehen. Der Weg ist wichtig, nicht nur das Ziel. Das zweckfreie Gehen lässt Sinne wieder aufeben. Und das beginnt bei der einfachen Wahrnehmung der eigenen Bewegung. Das Atmen darf sich mit dem Rhythmus der Schritte verbinden. Man muss nicht gleich eine buddhistische Gehmeditation daraus machen, aber interessant ist das doch, beim Gehen einmal genau zu schauen, ob das selbst gewählte Tempo eigentlich gerade passt. Ob vielleicht eine Pause nötig ist. Ob man vielleicht Lust hat, sich auf eine Bank am Fluss zu setzen, und ein wenig die Wolken zu betrachten. Und die Brotzeit auszupacken. Einer der schönsten Effekte des Wanderns ist, dass der Kopf sich aufräumt, also wirkliche Entspannung eintritt. Stresshormone werden abgebaut und stattdessen Glückshormone ausgeschüttet. Das Gehirn arbeitet auf einer neuen Frequenz. Und natürlich kommt es allgemein der Gesundheit zugute. Die natürliche Fortbewegungsart des Menschen verbraucht Kalorien, stärkt Knochen, Gelenke, Atemwege und das Herz-Kreislaufsystem. Und das alles einfach so beim Gehen in der Landschaft ... Und noch ein weiterer Vorteil des Wanderns sei genannt: Man kann direkt vor der Tür damit starten. Gehen wir davon aus, eröffnet Niederbayern eine ganz besondere Perspektive. 20 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND

#echtwohlig & besonders blindtext Der Blick ist bis heute unverändert imposant. IMMER FREIEN BLICK AUF DEN HIMMEL Es ist tatsächlich so: Es gibt in dieser Region keinen einzigen steilen Berg, der mühsam zu erklimmen wäre und so den Kopf mit jedem Atemzug doch wieder mehr zum Ziel führt als ihn auf dem Weg zu halten. Die niederbayerischen Wanderungen verlaufen auch nicht in schattigen Wäldern, wo Nadelholz den Blick verstellt. Nein, das Besondere an dieser Landschaft ist ihre abwechslungsreiche, freundliche und offene Gestalt. Kleine und große Flüsse durchziehen die sanft gewölbten Wiesen und Felder. Es ist eine Genussregion, in der sich dem Wanderer viele lohnende Einkehren und Aussichten auftun. Als Wanderregion hat das Bayerische Golf- und Thermenland einen schönen Vorteil: Der weite Blick ist möglich. Immer und überall. Besonders schön zeigt sich das an einem ganz speziellen Ort, der Weltenburger Enge, die in diesem Jahr zum Nationalen Naturmonument erhoben wurde, als sechstes in Deutschland und erstes in Bayern. Der Donaudurchbruch, an dessen Ende sich das berühmte bierbrauende und hochwassererfahrene Benediktinerkloster Weltenburg befindet, war und ist den Niederbayern aus Tradition eine hochgeschätzte Ausfugs- und Wanderregion. Von den Felsköpfen aus eröffnen sich spektakuläre Ausblicke hinunter in die wilde Schlucht, die sich das Wasser hier gegraben hat. Entlang der Donau lässt es sich in 10 Etappen noch viel weiter wandern: Der Donau-Panoramaweg verbindet mit seinen 220 km Neustadt a.d. Donau mit Passau.(www.donaupanoramaweg.de) Die besondere Natur- und Kulturlandschaft, die den kleinen Bereich des Donaudurchbruchs umgibt, ist zudem durchzogen von einem Wanderwegenetz, das für alle Ansprüche etwas zu bieten hat. Darunter auch abwechslungsreiche Strecken, die auch für Kinder gut zu bewältigen sind. Eine Rückfahrt mit Schiff oder Zille ist der krönende Abschluss des Wandertags. Und nicht genug der Wanderungen am Fluss: Zwischen Rott und Inn tun sich ganz neue Wege auf. In den Landkreisen Rottal-Inn und Passau entsteht derzeit ein interkommunales Wanderwegenetz, das vor allem für Genusswanderer konzipiert wurde. Zwischen Ering, Stubenberg, Rotthalmünster, Kößlarn, Malching, Bad Birnbach und Bayerbach geleitet ein gut markiertes Wegenetz den Wanderer durch die typische Landschaft, in der kulturell und kulinarisch allerhand zu entdecken ist. www.badbirnbach.de/ wandern-zwischen-rott-und-inn Es ließen sich hier noch zahllose Möglichkeiten beschreiben, durchs Bayerische Golf- und Thermenland zu wandern. Seien das Mehrtagestouren oder die Weitwanderwege, die an ferne Ziele führen. Oder die vielen Wege in Bad Griesbach für den Wanderer „auf vier Beinen”, der mit seinen Stöcken in der Hand eine neue Nordic-Walking- Herausforderung sucht. www.bad-griesbach.de Der Blick in den Himmel jedenfalls ist in Niederbayern für den Schrittzähler, den Genusswanderer, den Nackt- oder Nachtwanderer, den Fern- oder Bildungswanderer der gleiche: ein freier nämlich. BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 21