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#echtwohlig: Thermenlandmagazin 2021

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Wir freuen uns auf euch im Bayerischen Golf- und Thermenland! Auf bald – und bleibt gesund!

#echtwohlig & besonders markant Fingerzeig nach oben Rottenburg an der Laaber 30 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND

Kloster Niederaltaich Wallfahrtskirche St. Ägidius in Schildthurn Asamkirche Aldersbach Basilika St. Martin in Landshut Sanfte Hügel, weite Felder, darüber der Himmel. Am Horizont ein Zwiebelturm … In der sanft geschwungenen Flusslandschaft Niederbayerns findet sich dieses klassische Fotomotiv eigentlich nahezu überall: Ein blühendes Feld, darüber blauer Himmel und hinter der sanften Wölbung des Felds schiebt sich eine Kirchturmspitze hervor, gezwiebelt oder ungezwiebelt, immer ein wenig so, als würde sie hinauf in den Himmel deuten. Ein kleiner Hinweis darauf, dass es schon Größeres gibt als unser Erdendasein … Reist man mit einem Auge für Architektur durch die Region, kommt man um die Türme nicht herum. Kleine wie große. Beginnen wir beim bayerischen Superlativ der vertikalen Architektur. Weithin sichtbar ragt der Turm der Kollegiatstiftskirche St. Martin und Kastulus, kurz Martinskirche, in Landshut nach oben. Er gilt als höchster Kirchturm Bayerns und darüber hinaus noch als höchster Backsteinturm der Welt. Sagenhafte 130,08 Meter. Gekleckert hat man nie in dieser Region. Die Kirche gehört zu den be deutendsten Monumentalbauten der Gotik in Süddeutsch land. 495 Stufen führen in die luftigen Höhen des wohlproportionierten Turms hinauf, leider aus Sicherheitsgründen derzeit nicht mehr begehbar. Verbaut wurden hier sagen hafte 1,86 Millionen Ziegelsteine, die es auf ein Gewicht von 18.000 Tonnen bringen. Hoch hinaus wollten die Niederbayern auch auf dem Lande. Der gewaltige Turm des kleinen Orts Schildthurn lässt keinen unbeeindruckt. Himmelragende 78 Meter in Backsteinbauweise, verblendet mit Tuffsteinen – und das mitten im idyllischen Rottal. Und ja, der Turm markiert einen Ort, der für viele Menschen über Jahrhunderte eine hohe Anziehungskraft besaß. Die Wallfahrtskirche ist dem Heiligen Ägidius gewidmet, dem Patron der stillenden Mütter und der Menschen mit (noch) unerfülltem Kinderwunsch. Ägidius wird mit einer Hirschkuh abgebildet, die ihn der Sage nach mit ihrer Milch ernährte. Wirklich skurril nimmt sich dagegen die kleine Kapelle St. Leonhard direkt neben dem höchsten Dorfkirchturm Deutschlands aus. Die Zuständigkeit des heiligen Leonhard war das Wohlergehen des Viehs, insbesondere der Pferde. Und dann natürlich der Klassiker: Der Zwiebelturm. Kaum ein Blick in die Landschaft, ohne einen von denen zu entdecken. Unten bauchig, oben spitz. Eckige oder runde Bauweise. Ein schönes Synonym fürs üppige Bayern, für Barock und Fülle, ordentlich Bodenhaftung mit einem kleinen Blick nach oben und irgendwie auch für ein Augenzwinkern. Nicht gar zu streng aufs Jenseits verweisen, nein, auch hier unten kann es schon schön sein. Die ersten bayerischen Annäherungen an die „Zwiebel“ entstanden – noch eher flach – beim Bau der Münchner Theatinerkirche und anschließend, gleich zwei davon, der Frauenkirche. Inspiriert von der venezianischen Kirche Madonna dell’ Orto. Danach wurde es bauchig und ausladend auf dem Siegeszug des Zwiebelturms quer durch Bayern. Der niederbayerische Barock, die herrlichen Asamkirchen in den Klöstern genauso wie die unzähligen Dorfkirchen und Kapellen fanden in dieser Turmspitze das passende Sahnehäubchen. Der Barock fiel in Niederbayern wie ein Getreidekorn in fruchtbaren Boden und entwickelte sich zu einem üppigen Gewächs. Die aufwändige Bauweise der Zwiebeln sollte auch die Macht der katholischen Kirche demonstrieren – und abtrünnige Gläubige, die zu den Protestanten übergelaufen waren, beeindrucken. Machtdemonstration ist der Turmbau wohl allerorten. Weit über 100 Patrizier türme standen ursprünglich im UNESCO- Weltkulturerbe Regensburg, dem „San Gimignano des Nordens“. An die 20 dieser imposanten Mittelalter bauten sind erhalten. Oder man denke an die himmelstrebenden modernen Bürotürme weltweit. Der ein oder andere würde als Zwiebelturm möglicherweise freundlicher daherkommen … BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 31