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#echtwohlig: Thermenlandmagazin 2021

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Wir freuen uns auf euch im Bayerischen Golf- und Thermenland! Auf bald – und bleibt gesund!

#echtwohlig & besonders elementar Für ihr Kunstprojekt „In der Nacht“ begleitete die Fotografin Katharina Tenberge-Holzer den Insektenforscher Wallfahrtskirche Dr. Andreas St. Ägidius Segerer in Schildthurn bei seiner und die Kapelle St. Leonhard nächtlichen Forschungsarbeit. 36 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND

#echtwohlig & besonders elementar Einfach mal nicht aufräumen ... Ein gutes Jahr ist seit dem erfolgreichen bayerischen Volksbegehren „Rettet die Bienen“ ins Land gegangen. Ein historischer Erfolg! Bei Eiseskälte standen die Menschen vor den bayerischen Rathäusern Schlange, um mit ihrer Unterschrift für mehr Artenschutz zu kämpfen. Fast 1,8 Millionen Bürger haben es geschafft: Seit dem 1. August 2019 hat Bayern ein verbessertes Naturschutzgesetz, das strengste in Deutschland. Die Initiatoren des Volksbegehrens haben nun ein Adlerauge auf die Umsetzung der neuen Gesetze. „Rettet die Bienen“ war das Motto des Volksbegehrens und hat über das „Haustier“ Biene, wie Dr. Andreas Segerer sie nennt, weit hinaus gedacht. Denn Bestäubung machen zum größten Teil Wildbienen, Hummeln, Nachtfalter, Schwebfliegen ... Und die leben nicht im Holzkasten, sondern brauchen Wiesen, Heiden und Magerrasen mit einer breiten Vielfalt an Pflanzen. Der Schmetterlingsforscher, stv. Direktor der Zoologischen Staatssammlung München und tatkräftige Unterstützer des Volksbegehrens, Dr. Andreas Segerer, ist eine gewichtige bayerische Stimme für den Artenschutz. Speziell für die Sache mit den Insekten. Weltweit, so der Weltdiversitätsbericht 2020, sind der Wissenschaft 2 Millionen Tierarten bekannt, 1 Million davon steht vor der Ausrottung. Insgesamt vermutet man weitere 6 Millionen unbekannter Arten auf unserem Planeten, die wir vermutlich nicht mehr kennenlernen werden, da das Artensterben exponentiell voranschreitet. Das sind die Zahlen. Die Dramatik der Sache im Bezug auf die Insekten, die die Basis für unser aller Leben sind, lässt sich sehr fundiert nachlesen: „Das große Insektensterben: Was es bedeutet und was wir jetzt tun müssen” von Andreas H. Segerer und Eva Rosenkranz, erschienen 2018 im Oekom-Verlag. Es geht um ein zügiges Umdenken, und zwar systemisch. Ganzheitlich. Ändert man ein paar Schräubchen, muss sich erstaunlicherweise oft das ganze System nach und nach neu aufstellen. Das Volksbegehren hat da Hoffnung gemacht. Es ist höchste Zeit. Im landwirtschaftlich geprägten Niederbayern haben wir allerhand Schräubchen gefunden, die sich schon anders drehen. Engagement für Wiesenbrüter oder die Schleiereule in Niederbayern zeigt der Landesbund für Vogelschutz e.V. Niederbayern (LBV). Die Höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Niederbayern hat neben vielen Artenschutzprojekten auch ein herrliches Projekt zum Mitmachen, bei dem die Niederbayern ihre lustigen Wintergäste zählen, die Lachmöwen. Einheimische und Wintergäste ohne Flügel können den Möwen in Landshut, Straubing, Deggendorf, Passau und anderen Städten auf die Beine schauen und versuchen, Ringe zu finden (www.mitmachmoewen.de). Das Möwenprojekt lenkt unseren Blick auf unsere beeindruckenden Mitgeschöpfe – mitten in der Stadt und lässt den einen oder anderen Sonntagsspaziergang gerade für Kinder zu einem spannenden Erlebnis werden! Kleine Schräubchen drehen sich auch hartnäckig und vermehrt bei den Landwirten. Niederbayern hat eine lange landwirtschaftliche Tradition. Doch die Bauern brauchen nicht neue Gesetze, sondern Unterstützung bei der Umstellung ihrer Betriebe. Politisch sowie von den Konsumenten. Das neue Gesetz strebt 30 Prozent Biolandwirtschaft in Bayern an. Das sollte zu stemmen sein. Und zwar so, dass alle davon profitieren. Im Sinne der kleinen Schräubchen funktioniert auch die „Sommerfrische in Niederbayern” mit ein bißchen Entdeckerfreude ausgezeichnet. Wandern, Radfahren, Baden. Das lädt eigentlich dazu ein, mal die Wiesen zu betrachten im Hinblick auf ihren Artenreichtum. Vögel entdecken, ohne sie zu stören. Einen Donaufisch verkosten und dazu ein regionales Bier. Oder sich einfach mal miteinander unterhalten beim Einkauf im Hofladen. BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 37