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Gipfelblicke Lamer Winkel Sommer 2020

Wir laden Sie ein den Lamer Winkel und die Menschen hier im Magazin Gipfelblicke auf den nächsten Seiten kennen zu lernen. Wir setzen in dieser Ausgabe unsere kleine Serie der Berg-Porträts fort und schenken dieses Mal dem Kaitersberg-Höhenzug, der den Lamer Winkel und das Zellertal voneinander trennt, besondere Aufmerksamkeit.

Direkt zum Gipfelkreuz

Direkt zum Gipfelkreuz schaffen es nur die Kletterer. Uns Wanderern reicht jedoch auch der Blick aus wenigen Metern Entfernung. einem Felsen in unmittelbarer Nähe aus betrachten und fotografieren. Den „Kamin“, so heißt das Teilstück zwischen den beiden großen Türmen der Rauchröhren, hinter uns, haben wir wieder Waldboden unter den Füßen und setzten unsere herrlich abwechslungsreiche Tour in Richtung Großer Riedelstein (1134m) fort. Dort oben ist natürlich das Waldschmidt-Denkmal ein Muss. Wir setzen uns für ein paar Minuten und lassen den Blick über die Landschaft unter uns schweifen. Weiter dem Ar6 folgend geht es schon bald im Wald entlang der Skipisten bergab. Am Eck beziehungsweise beim Ecker Sattel (850m) heißt es dann „Goldsteig Pfia Gott!“. Wir verlassen den Prädikatswanderweg und die Markierung Ar6 leitet uns über Schwabenloch, ein schön erhaltenes altes Anwesen, zum idyllisch gelegenen Gut Eschlsaign (778 m) und von dort zurück zum Ausgangspunkt bei der Tourist Information in Arrach, Dorfmitte. Tourdaten: Ausgangs- und Endpunkt: Tourist-Info Arrach Länge: 15 Kilometer Höhenunterschied: 700 Meter Der Kreuzfelsen Eine Hommage an das Klettern am Kaitersberg Die von der letzten Eiszeit, Wind und Wetter wunderbar geformten Granit-Gneis-Felstürme und –wände am Kaitersberg-Höhenzug mit ihrer teils rauhen Struktur und der nach allen Himmelsrichtungen hin exponierten Lage sind sehr lohnenswerte Ziele für Felskletterer. Die Routen weisen eine Höhe von ca. 10 bis 45 Metern auf und bieten viele verschiedene Varianten bis zum elften Schwierigkeitsgrad. Raphael Fischer und Svenja Berger, beide erfahrene Kletterer, nehmen Sie mit auf einige ihrer Lieblingsrouten. Wir starten unseren Zustieg vom Wanderparkplatz in Reitenberg. Von dort folgen wir zunächst ein kurzes Stück der Teerstraße und biegen dann auf den Wanderweg, einen kleinen Waldweg, ein. Während des Aufstiegs zum Felsen haben wir noch genug Zeit, um die Ruhe des Waldes zu genießen und uns für die bevorstehenden Touren aufzuwärmen. Nach ca. 30 Minuten zeigen sich ein erstes Mal die Felswände mitsamt des Gipfelkreuzes auf dem Kreuzfelsen. Je nach Lust und Laune kann man dem Gipfel einen kurzen Besuch abstatten und die Aussicht ins Zellertal genießen. Weiter führt uns ein Wanderweg ein kurzes Stück nach Osten, von dem wir nach rechts in Richtung „Räuber-Heigl-Höhle“ gehen. Kurz darauf ragen rechts des Weges die Felswände vor uns auf. Hier finden Kletter Routen in allen Schwierigkeitsgraden (UI- AA-Skala 3-9). Sicherungsmaterial, sowie entsprechende Kenntnisse im Sportklettern sind bei allen Schwierigkeitsgraden erforderlich. Während es beim Zustieg im Wald noch angenehm kühl war, verwöhnen uns jetzt die Sonnenstrahlen, die im Idealfall an den Felsen den ganzen Tag über scheinen. Eine unserer Lieblingsrouten am Kaitersberg ist der „Kini vom Kaitersberg“ (UIAA 6+), eine zu Beginn unkomplizierte Verschneidungskletterei, die im Anschluss einige kraftvolle Züge verlangt und uns auf den letzten Metern mit grandioser Aussicht belohnt. Eine weitere, ebenfalls sehr schöne und spielerische, aber etwas gemütlichere Tour stellt der „Pfeilerriss“ (UIAA 4+) dar. Auf dieser Route gilt es einen plattigen Start mit viel Gefühl in den Zehenspitzen zu überwinden, um anschließend in kreativer Art und Weise einen Baum zu umklettern. Nach diesen zwei Routen und noch einigen lohnenswerten mehr, steht uns der Sinn nach einer Pause. Wir suchen uns ein schönes Plätzchen in der Sonne und genießen unsere Brotzeit. Für eine alternative Pausengestaltung sind Fixpunkte vorhanden, um eine Slackline zu spannen. Wenn einem nach dem kraftvollen Tag am Felsen der Hunger oder Durst packt, lädt die Kötztinger Hütte zu einem Abstecher ein. Wir erreichen sie nach ca. 30 Minuten Fußweg und genießen zum Abschluss eines wundervollen Tages ein kühles Radler auf der Terrasse. Anschließend steigen wir von dort aus auf dem bekannten Weg zu unserem Ausgangspunkt. Wichtige Infos Vorkenntnisse im Bereich Sportklettern unbedingt erforderlich, das Naturklettergebiet wird auf eigene Gefahr beklettert. Die geltenden Naturschutzbestimmungen und Betretungsverbote sind zu beachten Weitere Infos zu Kletterrouten sind dem Kletterführer Ostbayern zu entnehmen. Steil aufragende Wände warten auf Sportkletterer am Kaitersberg. 14 gipfelBLICKE gipfelBLICKE 15