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Goldsteig Magazin Sommer 2022

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Die aktuelle Sommerausgabe des beliebten Goldsteig Wandermagazins. Aktuelle Informationen rund um den Wanderweg Goldsteig von Juni bis August.

Auf dem

Auf dem Goldsteig durch die Erdgeschichte Große Strecken des Goldsteigs verlaufen im Norden durch den grenzüberschreitenden GEOPARK Bayern-Böhmen. In Bayern ist dies der Abschnitt zwischen Marktredwitz und Tännesberg, auf der tschechischen Haupttrasse der Abschnitt zwischen Chodová Planá und Přimda. Damit lässt sich entlang des Goldsteigs ein Teil der Erdgeschichte im Herzen Europas erwandern. Auch wenn man es ihnen nicht gleich ansieht, die Gesteine unter den Sohlen der Wanderer oder am Wegesrand gehören mit Hunderten an Millionen Jahren zu den ältesten in Mitteleuropa. Eine Wanderung von Norden nach Süden ist dabei eine Durchquerung verschiedener in- und übereinander geschobener Ozean- und Kontinentblöcke. Sie führt durch die Kernzone eines vor rund 300 Mio. Jahren aufgefalteten, alpenähnlichen Gebirges, das in den Jahrmillionen seither jedoch deutlich an Höhe verloren hat. – Sponsored Story – EDITORIAL Es sind aber auch sehr junge geologische Prozesse, die die Landschaft in diesem Teil des Geoparks prägen. So gehören der nördliche Oberpfälzer Wald mit dem Steinwald und der nördliche Böhmische Wald (Český les) in das westliche Egerrift. Dies ist eine seit mehr als 50 Mio. Jahre aktive Hebungszone der Erdkruste, die sich nach Nordosten bis nach Südpolen erstreckt. Aufgrund der Hebung dehnt sich die Kruste wie ein aufgehender Brotlaib. In der Folge entstehen tiefreichende Brüche und Spalten, an denen seit mehr als 30 Mio. Jahren basaltisches Magma aufdringt und episodisch zu einem Vulkanismus führt. Die „Basaltpferdchen“ auf der ersten Etappe sind nur ein Beispiel einer solchen vulkanischen Aktivität. Die jüngsten Vulkane im bayerisch-tschechischen Grenzraum sind nicht einmal 300.000 Jahre alt. Der phantastische Blick von der Burgruine Weißenstein zeigt eindrucksvoll das Zerbrechen der Landschaft mit herausgehobenen Bergzügen und den abgesunkenen weiträumigen Becken. Auch entlang der Haupttrasse in Tschechien ist diese tektonisch bedingte Strukturierung der Landschaft deutlich zu erkennen. 6 Seinen Besuchern den Werdegang der Landschaft und ihrer Gesteine verständlich zu machen, ist Aufgabe und Ziel des Geoparks. So werden Sie unterwegs die eine oder andere Informationstafel mit Erläuterungen zur Erdgeschichte der Region antreffen. Informationen gibt es aber auch in den Touristinformationen und im Internet unter www.geopark-bayern.de. Liebe Wanderfreunde, liebe Leserinnen und Leser, auf einen Achttausender zu steigen, davon träumen alle Bergsteiger, doch die wenigsten schaffen dies. Davor ist jahrelanges hartes Training notwendig und der Bergsteiger muss dann auch noch viel Geld in die Hand nehmen. Wer weder so sportlich, noch reich genug für diese Abenteuer ist, für den bietet der Goldsteig im Arberland eine spannende Alternative. Hier kann zwar kein Achttausender, sehr wohl können aber acht Tausender bezwungen werden. Eine Bergausrüstung ist nicht notwendig, lediglich gutes Schuhwerk ist empfehlenswert. Unter den Wanderfreunden gilt die nördliche Goldsteigwandertour durch den Landkreis Regen als die Königsetappe. Wer von Nord nach Süd marschiert beginnt die Tour in der Regel in Eck bei Arnbruck und wandert dann über den Mühlriegel (1.080 Meter hoch), den Ödriegel (1.156 Meter), das Waldwiesmarterl (1.139 Meter), Schwarzeck (1.238 Meter), Reischflecksattel (1.126 Meter), Heugstatt (1.262 Meter), Enzian (1.287 Meter), den Kleinen Arber (1.384 Meter) bis zum Großen Arber (1.456 Meter). Der Blick vom König des Bayerwaldes, vom höchsten Berg in Ostbayern, ist eine besondere Belohnung. Ehrlich gesagt: Die nördliche Achttausender-Tour ist schon eine Herausforderung. Aber auch weniger anstrengend geht‘s, nämlich auf dem südlichen Goldsteig durch den Landkreis Regen. Auch hier können die Ausflügler die Natur in ihrer ganzen Schönheit erleben. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass zahlreiche Wanderwege den Goldsteig kreuzen. So kann auch der Einheimische per Pedes den Steig erreichen und auf ihm wandern. Die kreuzenden Wege bringen die Menschen auf den Goldsteig, bieten die Gelegenheit, den Weg für ein paar Stunden zu verlassen und auf anderen Pfaden zu gehen. So kann beispielsweise eine Glashütte besucht oder in einem Quartier etwas abseits genächtigt werden. Zudem haben wir den ÖPNV im Landkreis insbesondere auf die Wanderrouten ausgerichtet, um am Ende einer Etappe gut ins Quartier oder als Einheimischer wieder nach Hause zu kommen. Den Urlaubsgästen empfehle ich die Nutzung des GUTi, unserer Gästeumweltkarte für den ÖPNV, die bereits in vielen Orten im Landkreis verfügbar ist und eine kostenlose Nutzung vieler Bus- und Bahnverbindungen in unserer Region ermöglicht. Der Goldsteig gehört zu Recht zu den 13 deutschen Top-Wanderwegen. Ich hoffe, dass der Goldsteig weiterhin so gut angenommen wird und wünsche allen viel Spaß beim Erkunden des Goldsteig-Wanderweges. Rita Röhrl Landrätin Landkreis Regen und Präsidentin des Tourismusverbandes Ostbayern e.V. 7